Probleme mit dem drahtlosen Netzwerkzugang soll es geben, klare Aussagen zur Akkulaufzeit in der Praxis fehlen auch noch. Wir testen das neue Macook Air in der Praxis und geben Antworten: Es gibt tatsächlich Probleme mit dem Wlan - vor allem, wenn Hardware von Dritten im Spiel ist.
Apples neues Macbook Air 2013 soll deutlich längerer Batterielaufzeiten aufweisen. Getestet haben wir bereits das Worstcase-Szenario beim Abspielen von Video bei voller Bildschirmhelligkeit: Das Macbook Air 2013 zeigte schon eindrucksvoll, was der sparsame Haswell-Chip von Intel bringt. Ein echter Praxistest stand jedoch noch aus, den haben wir nun nachgeholt.
Macbook Air 2013 von iFixit zerlegt (Bild 1 von 31)
Macbook Air 2013 von iFixit zerlegt Die Kollegen von iFixit haben bereits ein neues Macbook Air von Apple in den Händen. Das neue Ultrabook kann man ab sofort im Apple Online Store beziehen.
Akkulaufzeiten des Macbook Air in der Praxis
Dazu lassen wir das Macbook Air im Internet ständig typische Webseiten, wie etwa tagesschau.de, macwelt.de oder spiegel.de aufrufen. Die Bildschirmhelligkeit steht dabei auf 50 Prozent. Die Tastaturbeleuchtung schalten wir ab. Dieser Praxistest dürfte in der Realität durchaus häufig vorkommen. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Das 11 Zoll-Modell läuft hier bereits gut zwölf Stunden. Noch länger bleibt das 13-Zoll-Macbook-Air aktiv. Erst nach 15 Stunden und 42 Minuten geht dem Gerät der Strom aus. Ein unglaublicher Wert. Das Vormodell aus dem letzten Jahr schafft bei diesem Test gut zehn Stunden, was auch schon ein guter Wert war.
Das bringt der neue Wlan-Standard 802.11ac
Das neue Macbook Air ist kaum auf dem Markt, schon ist es in den Schlagzeilen . Es soll drastische Wlan-Probleme geben. Die Verbindung zum Wlan-Router könne abbrechen und werde erst nach einem Neustart des Macbook Air wieder aufgenommen. In unserem ersten Test vom 19. Juni 2013 können wir dieses Problem nicht nachvollziehen. Nachdem aber viele Nutzer von den Schwierigkeiten berichten, haben wir uns das Thema noch einmal genauer vorgenommen und tatsächlich Probleme festgestellt.
In Verbindung mit Apples neuen Airport-Stationen stellen wir keine Probleme fest - sieht man einmal von der enttäuschenden maximalen Datenrate ab. Apple wirbt mit bis zu 1,3 Gigabit pro Sekunde für den neuen 802.11ac-Standard. Im Test baut das Macbook Air selbst unmittelbar neben der Airport-Station jedoch nur eine Verbindung mit maximal 867 Megabit pro Sekunde auf. Von dieser theoretischen Leistung bleiben in unseren Praxistests dann nur gut 200 Megabit pro Sekunde übrig. Umgerechnet auf Megabyte sind das etwa 19 MB/s. Schon die alte Airport-Extreme-Basisstation erreicht hier im 802.11n-Standard durchaus vergleichbare Werte. Wir messen hier 13 bis 14 MB/s.
Erst bei einiger Entfernung werden die Unterschiede deutlicher. In unserem zweiten Testszenario stehen das Macbook Air und die Basisstation etwa acht Meter von einander entfernt. Zwei Rigips-Wände mit jeweils offenen Türen liegen dazwischen. In dieser typischen Bürosituation messen wir bei den neuen Basisstationen immerhin noch Werte zwischen 15 und 16 MB/s während die alte Station nach dem 802.11n-Standard auf 8 bis 9 MB/s abfällt. Hier wird also deutlich: der AC-Standard wirkt sich positiv bei mittleren Entfernungen aus. Die maximale Datenrate in unmittelbarer Nähe zur Basisstation ist kaum besser als beim Vorgänger-Standard 802.11n.
Probleme mit Routern von Drittanbietern
Die Welt besteht nicht nur aus Apple-Hardware. Das Macbook Air muss sich auch in einer heterogenen Wlan-Infrastruktur zurechtfinden. So setzen wir einen weiteren Praxistest auf - diesmal mit zwei aktuellen Wlan-Routern von Drittanbietern. Der Netgear R6300 und der Asus RT-AC66U stellen sich dem Testcenter. Und genau hier fangen die Probleme an. Während die Übertragungsraten beim Lesen von Daten noch vergleichbar zur Apple-Hardware sind, brechen sie beim Schreiben, also Hochladen von Daten teils drastisch ein. Besonders krass merken wir das in Verbindung mit dem Netgear-Router. Schon bei einer Entfernung von nur einem Meter erreicht das Macbook Air nur noch knapp die Hälfte der Datenrate im Vergleich zur Airport-Extreme-Station.
Macbook Air Wlan-Probleme, der Benchmark (Bild 1 von 4)
Macbook Air Wlan-Probleme, der Benchmark
Bei unserem 8-Meter-Test wird der Upload quasi unbenutzbar, die Rate sinkt auf unter 1,5 MB/s. Mit dem Asus-Router sieht es etwas besser aus, aber auch hier liegt die Datenrate deutlich niedriger (siehe Benchmark-Diagramme). Bei beiden bemerken wir, dass die Übertragung beim Senden von Daten immer wieder einbricht, Pausen entstehen, in denen keine oder nur sehr wenige Daten über das Wlan fließen. Komplette Verbindungsabbrüche stellen wir aber nicht fest.
Fazit
Apple hat seine Hardware mal wieder auf sich selbst optimiert. Wer im Apple-Universum bleibt, hat nichts zu befürchten. Erst in Verbindung mit Dritthersteller-Hardware gehen die Probleme los. Welcher Seite die Schwierigkeiten anzulasten sind, ist schwer auszumachen. Da der 802.11ac-Standard noch nicht endgültig verabschiedet ist, ist es durchaus möglich, dass Apple sowohl beim Macbook Air als auch bei der Firmware der Airpport-Basistation Modifikationen vorgenommen hat, die den reibungslosen Betrieb untereinander ermöglichen, aber zu Problemen mit dem AC-Standard an sich führen. Hier muss Apple nachbessern.
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